Wohin mit den Sandsäcken nach dem Hochwasser?

Die vom Hochwasser 2013 betroffenen Gemeinden müssen sich selbst um die Entsorgung der Sandsäcke kümmern. Die Hilfe der Bundeswehr ist mit der Aufhebung des Katastrophenzustandes ausgelaufen und dem Technischen Hilfswerk fehlt das Geld. Daher sind die Gemeinden in den Flutregionen auf die Hilfe von Freiwilligen angewiesen.

Das Hochwasser 2013

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Nach tagelangen Niederschlägen kam es im Frühling 2013 in sieben Ländern Europas zu schweren Überschwemmungen. In Deutschland waren hauptsächlich die Bundesländer Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Brandenburg, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Bayern betroffen. Insgesamt 54 Landkreise in den überfluteten Bundesländern mussten Katastrophenalarm ausrufen. Sobald Katastrophenalarm ausgerufen wird, darf auch die Bundeswehr zur Hilfe eingesetzt werden. Daher waren ab dem 3. Juni 2013 mehr als 19.000 Reservisten und Soldaten als Helfer im Einsatz. Auch das Technische Hilfswerk und das Deutsche Rote Kreuz haben Hilfskräfte abgestellt. Über die sozialen Netzwerke im Internet fanden sich ausserdem zahlreiche Bundesbürger als Freiwillige ein, die ebenfalls die von dem Hochwasser betroffene Bevölkerung unterstützt haben. Dabei haben die Helfer lange Menschenketten gebildet, um Dämme aus Sandsäcken zu bauen. Auch das Befüllen der Sandsäcke für den Hochwasserschutz stellte eine wichtige Aufgabe der Helfer dar.

Sandsäcke werden knapp

Auf dem Höhepunkt der Hilfsbereitschaft für die Hochwasseropfer befüllten sogar Kindergartenkinder Säcke mit dem Sand aus ihrem Sandkasten. Dabei standen die Helfer bald vor dem Problem, dass zwar ausreichend Sand und genügend Helfer vorhanden waren, dass aber die Säcke zum Befüllen knapp wurden. Nicht jeder Sack eignet sich als Sandsack für den Hochwasserschutz. So sollte der Sack entweder aus einem Naturmaterial oder aus Kunststoff bestehen. Als Naturmaterial eignet sich zum Beispiel die Naturfaser Jute. Sandsäcke für den Hochwasserschutz werden nicht völlig gefüllt, damit sie sich mit Wasser vollsaugen und aufquellen können. Um für eine ausreichende Anzahl an Säcken zu sorgen, halfen die Nachbarländer Belgien, Luxemburg, Dänemark und die Niederlande mit der Lieferung von 1,65 Millionen Säcken aus­.

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Die Entsorgung der Sandsäcke bereitet Probleme

­Nach dem Hochwasser müssen die zahlreichen Sandsäcke für den Hochwasserschutz wieder abtransportiert werden. Das stellt sich aber als ein grosses Problem dar, weil den Gemeinden die Zeit, das Geld und eine ausreichende Anzahl an Helfern fehlen. Die Säcke müssen geleert werden, Kunststoffsäcke sind getrennt zu entsorgen und der Sand muss gelagert und getrocknet werden. Wurden Säcke aus Naturmaterialien verwendet, können sie entweder kompostiert werden oder sie vermodern dort, wo sie liegen. Für die Gemeinden bedeutet die Entsorgung der Säcke einen grossen Aufwand, den sie auch wegen des Tourismus schnell bewältigen möchten. Sie rufen daher die Bevölkerung und andere Freiwillige nochmals auf, bei der Entsorgung der Säcke zu helfen. Dabei muss auch darauf geachtet werden, ob es sich um Sondermüll handelt, zum Beispiel, wenn der Sack mit Öl oder mit Benzin in Berührung kam.

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