Wissenswertes rund ums Thema Kaminöfen

Es spielt keine Rolle, ob es sich um einen Neubau oder eine grössere Sanierungsmassnahme handelt, immer mehr Immobilienbesitzer finden Gefallen an einem Kaminofen. Dabei gilt es, eine Reihe von Punkten zu beachten. Zum einen den Kaminofen selbst betreffend, zum anderen die damit in Zusammenhang stehende Abgasanlage. Und auch der Gesetzgeber hat ein Wörtchen mitzureden. Dieses Blog soll einen Überblick verschaffen.

 

Der Kaminofen – den „Glücksbringer“ Schornsteinfeger mit in die Planung einbeziehen

Der „bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger“ spielt beim Projekt Kaminofen eine ganz entscheidende Rolle und sollte von Beginn an in die Planung mit einbezogen werden. Nach der Neuregelung des Schornsteinfegerwesens können die sogenannten „freien Tätigkeiten“ auch von zugelassenen Schornsteinfegern aus der EU oder von Handwerksbetrieben, die mit dem Schornsteinhandwerk in der Handwerksrolle eingetragen sind, durchgeführt werden. Mit den „hoheitlichen Aufgaben“ ist laut Gesetzgeber jedoch weiterhin der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger betraut. Das bedeutet, nachdem der Kaminofen installiert ist, erfolgt eine erste „Feuerstättenschau“. Aus dieser geht der „Feuerstättenbescheid“ hervor, der dem Immobilienbesitzer zugestellt wird. Dort lässt sich ablesen, welche Überprüfungs- und Reinigungsarbeiten bis zu welchem Zeitpunkt erledigt sein müssen. Der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger wird auch im Vorfeld darüber Auskunft geben, welche Kaminöfen für das Projekt geeignet sind und wie die Abgasanlage bzw. der Kamin konzipiert sein muss. Beispiel: Die Konstruktion des Kaminschachtes hängt von den verwendeten Brennstoffen ab. Möchte der Hausbesitzer zusätzlich zu seiner Öl- oder Gaszentralheizung in einzelnen Räumen mit einem Holz-Kaminofen heizen, benötigt er einen zweizügigen Kamin.

Die neuen Kaminöfen – da freut sich das Sparschwein und die Umwelt


Mit den Kaminöfen, die zu Grossmutters Zeiten in Gebrauch waren, haben heutige Modelle in puncto Wirkungsgrad und Schadstoffausstoss nichts mehr gemein. Ein qualitativ hochwertiger Kaminofen verbrennt Holz nahezu rückstandslos und nutzt dessen Wärmekapazität optimal aus. Selbst wenn der Preis für Öl momentan moderat ausfällt, ist ein späterer Preisanstieg vorprogrammiert. Bei Holz bzw. Pellets handelt es sich hingegen um einen nachwachsenden Rohstoff, der nur so viel an CO2 abgibt, wie er zu Lebzeiten aus der Luft gefiltert hat. Das Thema Heizkosten hängt auch direkt von der Grösse des Kaminofens ab. Es macht wenig Sinn, einen überdimensionierten Kaminofen zu kaufen, um dann alle 10 Minuten lüften zu müssen. Ein guter 5 kW Kaminofen heizt locker ein 30 qm Zimmer. Auch die Art der Nutzung ist beim Kaminofenkauf entscheidend. Geht es darum, dass der Kaminofen möglichst schnell warm sein soll, empfiehlt sich ein Stahlkaminofen. Kaminöfen aus Speckstein heizen sich zwar etwas langsamer auf, speichern die Wärme jedoch länger. Ob Holz oder Pellets zum Einsatz kommen, liegt auch an der Lagermöglichkeit. Pellets sind eindeutig platzsparender zu verstauen, Holz sieht aber schöner aus. Der Kaminofen lässt sich auch mit Kohle heizen, was aber dem Umweltgedanken widerspricht. Als Alternative, um die Wärme länger zu halten, eignen sich Hartholzbriketts.

Rund um den Kaminofen – Vorsicht Heimwerker


Ist der Kaminschacht erst gesetzt, kribbelt es den DIY-Fan in den Fingern, den neu gekauften Kaminofen selbst zu installieren. Es empfiehlt sich jedoch, die Arbeit vom Fachmann ausführen zu lassen. Wer zum ersten Mal mit Bohrkrone, Wandfutter, Schornsteinwange, Zungenkelle, Feuermörtel und Rauchrohr hantiert, gerät nicht selten an seine Grenzen. Spätestens, wenn der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger den Kaminofen abnehmen muss, werden unsachgemässe Schwachstellen aufgedeckt. Übrigens: Beim Kauf des Kaminofens neben den Rauchrohren und Befestigungsmaterialien auch an die Bodenplatte denken. Steht der Kaminofen, wie meist, auf brennbarem Fussboden wie Parkett oder Laminat, ist auch das vorgeschrieben. Wenn dann an kalten Wintertagen draussen das Schneegestöber tobt, und drinnen bei einem Glas Glühwein die Flammen im Kaminofen züngeln, hat sich der relativ geringe Aufwand gelohnt.