Strompreise in der Schweiz

Die Strompreise in der Schweiz sind im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Es herrscht intensiver Wettbewerb am Markt, doch auch die Beschaffungspreise sinken teilweise.
pinwheel-50512_640Strompreise in der Schweiz: aktuelle Situation
Die Grundversorgung für Haushalte ist etwas preiswerter gegenüber 2016 geworden, wie die ElCom (Eidgenössische Elektrizitätskommission) berechnet hat. Ein typischer Haushalt zahlt durchschnittlich 20,2 Rp./kWh, mithin 0,4 Rp./kWh weniger als im Vorjahr, was einer Reduktion um zwei Prozent entspricht. Ähnlich stellt sich die Entwicklung im Industrie- und Gewerbebereich dar. Welche Strompreise in der Schweiz 2017 vorherrschen würden, stand schon Ende August 2016 fest, bis dahin mussten die etwa 660 Netzbetreiber ihre Tarife an die Kunden und die ElCom melden. Die Entwicklung zwischen 2016 und 2017 verlief wie folgt:

 

  • Rund ein Drittel aller Schweizer Netzbetreiber hat die Tarife erhöht, die anderen zwei Drittel haben sie gesenkt.
  • Der typische Schweizer Haushalt verbraucht jährlich etwa 4.500 kWh. Er bezahlt aktuell jährlich 910 Franken, das sind 20 Franken weniger als im Vorjahr.

 

Die Tarife enthalten das Netznutzungsentgelt, die Energiepreise, die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) und die Leistungen und Abgaben an die Gemeinwesen. Es gibt 2017 bei den Tarifen einige gegenläufige Effekte. Die Netzkosten und die Energiepreise sanken geringfügig, die Kosten für die KEV sind etwas gestiegen. Es wird in der Schweiz etwas mehr Strom aus erneuerbaren Energien gefördert. Die Abgaben/Leistungen an die Gemeinwesen blieben weitgehend stabil. Das Bild, das sich für die privaten Haushalte zeichnen lässt, betrifft auch kleine und mittlere Schweizer Unternehmen.

 

Unterschiedliche Strompreise in der Schweiz bei einzelnen Netzbetreibern
Zwischen den Netzbetreibern variieren die Preise in der Schweiz zum Teil erheblich. Gründe sind unterschiedliche Energietarife und Netzkosten. Letztere bestehen aufgrund der topografischen Gegebenheiten in einzelnen Versorgungsgebieten, des unterschiedlichen Abnahme- beziehungsweise Konsumverhaltens der Endverbraucher und der Effizienzunterschiede zwischen einzelnen Netzbetreibern. Die Differenzen im Energietarif entstehen durch den differenzierten ökologischen Produktemix. Aber auch der unterschiedliche Anteil der Eigenproduktion verursacht Preisunterschiede. Es gibt Netzbetreiber, die ihre Bezugsverträge sehr vorteilhaft ausgehandelt haben, sie bieten dementsprechend günstiger die Energie an. Andere Unternehmen produzieren selbst relativ teuer den Strom. Auch die Vertriebsmargen der Netzbetreiber verursachen die differenzierten Strompreise in der Schweiz. KMU können daher aktiv auf energydeal.ch nach dem aktuell günstigsten Strom suchen und gegebenenfalls kurze Verträge über lediglich ein Jahr abschliessen, weil sich das Bild alljährlich wandeln kann. Es gibt freilich auch Konstanten: So variieren schweizweit stark die Steuern + Abgaben der Gemeinwesen. Ein sehr weicher Faktor für den Preis sind wiederum die Investitionen, die derzeit viele Netzbetreiber aktiv vornehmen, wie die ElCom feststellen konnte. Die Investitionsquote ist positiv und übersteigt die Abschreibungen. Realisierte Investitionen können die Energieanbieter in die Strompreise einrechnen, dieser Kostenanteil schwankt naturgemäss.