Wie wird man zu einem Detektiv?

Eine Pfeife steckt im Mundwinkel, die karierte Baskenmütze sitzt schief über einem geheimnisvollen und nachdenklichen Gesichtsausdruck – etwa in der Art hat der geneigte Sherlock-Holmes-Anhänger das Bild eines Meisterdetektiven vor Augen. Allerdings darf in der realen Welt das Erscheinungsbild eines Detektivs nicht gar so auffällig gestaltet sein. Schließlich soll er unentdeckt und im Verborgenen agieren. Aber auf welchem Weg ist der Detektivberuf eigentlich zu erlernen?

In Deutschland gibt es keine gesonderten Regelungen für die Ausübung des Detektivberufs. Jede beliebige Person kann sich als Detektiv bezeichnen, wenn sie eine entsprechende Gewerbeanmeldung getätigt hat. Es sind also weder besondere Vorkenntnisse noch eine spezielle Ausbildung Pflicht, um privater Ermittler zu werden.
Auch wenn die Ausbildung als Detektiv noch keine rechtlichen Grundlagen hat (lediglich die Gewerbeordnung von 1869 gilt als Basis des Berufs), so besagt doch seit 1998 ein Zusatz in der Gewerbeordnung, dass die zuständige Behörde dazu angehalten wird, vom angehenden Ermittler ein polizeiliches Führungszeugnis einzufordern. Erst wenn diese Zuverlässigkeitsprüfung positiv erfasst wurde, ist eine Ausstellung des Gewerbescheins möglich.

Sehr empfehlenswert für Menschen, die den Detektivberuf effektiv und erfolgreich ausüben wollen, ist eine entsprechende Absolvierung einer Eigenprüfung in Bezug auf die individuelle Belastbarkeit und die charakterliche Befähigung für die Arbeit. Das Tätigkeitsfeld des Detektivs ist längst nicht so spektakulär und abenteuerlich, wie es in den Medien dargestellt wird. Die Ermittlungsarbeit besteht zumeist aus langwierigen Observationen, zeitraubenden Nachforschungen und aufwendigen Recherchearbeiten, die oft in einem normalen 8-Stunden-Tag nicht zu bewältigen sind. Doch wer sich dessen bewusst ist, kann mit der nötigen Ausdauer und Hartnäckigkeit sehr erfolgreich in den Beruf einsteigen. Selbstverständlich ist es empfehlenswert, sich beispielsweise über einen Praktikumsplatz bei renommierten deutschen Detekteien einen Einblick in die Ermittlungsarbeit zu verschaffen und sich fachmännisch für den Beruf schulen zu lassen. Es gibt inzwischen auch Schulungen bei der ZAD (Zentralstelle für die Ausbildung im Detektivgewerbe), bei der IHK, der TÜV-Akademie und bei privaten Instituten.

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